Einloggen
und loslegen: Denise Utermöhlen startet im virtuellen Klassenzimmer durch. Die
Emderin peilt den Titel „Geprüfte Betriebswirtin nach der Handwerksordnung“ an.
Ostfriesland.
Zugegeben! Es erfordert einiges an Disziplin und Ehrgeiz: „Wenn man aber
wirklich dahinter steht, dann schafft man es auch“, erklärt Denise Utermöhlen.
Die 32-jährige Emderin arbeitet als Assistentin der Geschäftsführung im
Dachdeckermeisterbetrieb Dornieden Dach GmbH in Emden. Für die junge Frau ist
das neue Fortbildungsstudium der Handwerkskammer für Ostfriesland zum/r Geprüften
Betriebswirt/in nach der Handwerksordnung (HwO) im Online-Studium ideal. „Ich
habe keine langen Anfahrtswege, kann gleich nach der Arbeit einloggen und man
wird nicht vom Geschnatter der anderen abgelenkt“, erzählt die gelernte
Bauzeichnerin und Einzelhandelskauffrau.
Seit Oktober
2018 bietet das Berufsbildungszentrum (BBZ) in Aurich diese Weiterbildung im
sogenannten Blended Learning-Verfahren mit weiteren Handwerksorganisationen aus
dem norddeutschen Raum an. Der Lehrgang ist eine Kombination aus virtuellem
Unterricht über eine Internet-Plattform und regelmäßigen Präsenzphasen.
Berufsbegleitend läuft er etwa über 18 Monate und richtet sich an angehende
Fach- und Führungskräfte. „Uns ist es wichtig, dass die Teilnehmer
Zusammenhänge erkennen und den Stoff nicht einfach nur gebetsmühlenartig
auswendig lernen“, berichtet die Initiatorin Angela Mandel, Geschäftsführerin
des BBZ. Die Absolventen sollen das Gelernte nutzen, um neue Impulse im
Unternehmen zu setzen, marktgerechte Entscheidungen zu treffen und Mitarbeiter
besser zu motivieren.
Ehrgeizig
verfolgt Denise Utermöhlen ihr Ziel, im bundesweit agierenden Dachdeckerbetrieb
aufzusteigen und sich gute Chancen für die Leitung der Verwaltung aufzubauen.
Dafür legte sie bereits die Prüfung zur kaufmännischen Fachwirtin (HwO)
inklusive des Ausbildereignungsscheins ab. „Mit dem Betriebswirt stehen mir
dann alle Türen offen“, so die gebürtige Göttingerin. Zu Beginn des Studiums
gab es eine Auftaktveranstaltung, bei der sich alle Teilnehmer und Dozenten kennenlernten.
Etwa alle sechs Wochen stehen Treffen an. An diesen Tagen wird das Erlernte
vertieft und durch Gruppenarbeiten und allgemeine Aufgaben gefestigt.
Das erste
Modul „Unternehmensstrategie“ hat Denise Utermöhlen als Kursbeste abgelegt.
Drei weitere folgen noch: Unternehmensführung, Personalmanagement und
Innovationsmanagement. Abschließend steht eine Projektarbeit mit Präsentation
und Fachgespräch an. Bis dahin loggt sich die junge Frau jeden Montag- und
Mittwochabend ins Ilias-Lernsystem ein und trifft dort ihre Mitstudierenden und
Dozenten.
Anfangs
hätten einige ihrer Kommilitonen Hemmungen im Umgang mit der Technik gehabt,
aber „es ist kein Hexenwerk. Nach kurzer Zeit ist das meiste ganz einfach und
intuitiv“, erzählt Denise Utermöhlen. In Echtzeit wird unterrichtet.
Mitschnitte sind nicht möglich. Via Mikrofon werden Wortbeiträge vom Dozenten
beantwortet und im Chat mit den Mitstreitern kommuniziert. Laptop, Headset,
Scanner und Drucker gehören zur Grundausstattung ihres Lernzimmers. „Zu Hause sind
die Ablenkungsgefahren natürlich groß: Das Handy, die Familie oder der
Fernseher. Wenn man aber am Ball bleibt und sich einen ungestörten Raum
schafft, dann klappt es ganz gut“, schildert sie ihre Strategie.
Einen Infoabend für Interessierte bietet die Handwerkskammer am 11. Februar ab 18 Uhr an. Der Start für die nächste Fortbildung ist am 24. April 2020. Ansprechpartnerin ist Ramona Ripken, erreichbar unter Telefon 04941 1797-73 oder r.ripken@hwk-aurich.de. Nähere Kursinfos unter www.hwk-aurich.de/weiterbildung.
Bild: Vorteil des Online-Studiums: Unterricht am eigenen Schreibtisch verfolgen – Denise Utermöhlen zeigt, wie es geht. – Foto: HWK/W. Feldmann
Quelle/Foto: Handwerkskammer für Ostfriesland