Ausbildung: Mindestvergütung kommt 2020

Mit der Novelle des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) kommen 2020 einige Änderungen auf Betriebe zu. Neben neuen Bezeichnungen für Fortbildungen und mehr Teilzeit-Möglichkeiten ist vor allem die Mindestausbildungsvergütung im Fokus der Öffentlichkeit.

Ziel der Bundesregierung ist es, mit der Mindestvergütung die Attraktivität der Berufsausbildung zu erhöhen und die Abbruchquoten in der Ausbildung zu verringern. Azubis, die im Jahr 2020 eine Berufsausbildung beginnen, sollen im ersten Lehrjahr mindestens 515 Euro (brutto) monatlich erhalten. Der Betrag wird in den folgenden Jahren schrittweise erhöht auf bis zu 620 Euro (brutto) monatlich im ersten Lehrjahr. Auch im zweiten und dritten Ausbildungsjahr wird es höhere Ausbildungsvergütungen geben. Ab 2024 soll die Azubi-Mindestvergütung dann entsprechend der durchschnittlichen Entwicklung der vertraglich vereinbarten Ausbildungsvergütungen angepasst werden. Nicht betroffen sind Azubis, die sich bereits heute in einer Ausbildung befinden. Diese Ausbildungsverhältnisse sind von der Neuregelung ausgenommen. Außerdem sind Ausnahmen von der Mindestvergütung möglich, wenn Arbeitgeber und Gewerkschaften für einzelne Branchen eigene Vereinbarungen treffen.

Tarifliche Ausbildungsvergütungen können geringer sein

Es gilt also der Tarifvorrang. Daher kann eine tariflich vereinbarte Ausbildungsvergütung die gesetzliche Mindestvergütung auch unterschreiten. Allerdings muss der Ausbildende (also der Betrieb) tarifgebunden sein, z.B. durch die Mitgliedschaft in einer Innung, die wiederum über ihre Mitgliedschaft in anderen Verbänden (Landesinnungsverband) Tarifpartner ist. Wichtig: ist ein Betrieb nicht Mitglied einer Innung und lediglich über die Allgemeinverbindlichkeitserklärung des Tarifvertrages tarifgebunden, dann gilt der Tarifvorrang für diesen Betrieb bzgl. der Mindestausbildungsvergütung nicht. Nicht-Innungsmitglieder müssen daher ggf. die Mindestausbildungsvergütung zahlen.

Übersicht Mindestausbildungsvergütung
Schaubild: Was gilt für wen bei der Mindestausbildungsvergütung (MiAV)?

Neue Titel für Fortbildungsabschlüsse

Künftig wird es den „Geprüfte/r Berufsspezialist/in“, den „Bachelor Professional“ oder den „Master Professional“ geben. Bisherige Bezeichnungen wie Betriebswirtin, Wirtschaftsfachwirt oder Fachkauffrau sollen dafür wegfallen. Die Bundesregierung will dadurch die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung unterstreichen. Auch sollen die international gebräuchlicheren Bezeichnungen – wie Bachelor oder Master – die berufliche Mobilität fördern. Für den Meister im Handwerk gilt, dass dieser Titel bleibt und die neue Bezeichnung „Bachelor Professional“ zusätzlich geführt werden kann. Zukünftig bekommt den Meistertitel weiterhin nur, wer die Meisterprüfung erfolgreich abgelegt hat.

Mehr Ausbildung in Teilzeit

Bisher waren Ausbildungen in Teilzeit die großen Ausnahmen. Zukünftig wird es mehr Möglichkeiten geben, eine Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren. Insbesondere geflüchteten Menschen, Lernbeeinträchtigten sowie Menschen mit Behinderungen sollen diese Modelle helfen, sich beruflich zu qualifizieren. Die Zustimmung des Ausbildungsbetriebes wird Voraussetzung für eine Ausbildung in Teilzeit bleiben.

Fleischerverband: Seminare und Workshops

Der Fleischerverband Nord hat sein Seminarangebot für 2020 vorgestellt. Zu den Themen der Fachseminare zählen u.a. Betriebswirtschaft, Fachkräftegewinnung und Fachtechnik. Auch das Thema „Listerien: Strategie und Wissenswertes“ fehlt nicht.

Die Mitgliedsbetriebe der Fleischer-Innung Leer sind herzlich eingeladen, das Seminarangebot des Fleischerverbandes Nord zu nutzen. Die Themen und Termine sind nachfolgend dargestellt. Anmeldungen nimmt der Verband unter info(AT)sfe-nord.de gerne entgegen. Infos auch unter https://www.sfe-nord.de/workshops

20.01.2020 – Verden (Aller): “ Listerien: Strategie und Wissenswertes“

05.02.2020 – Hamburg: „Listerien: Strategie und Wissenswertes“

20.04.2020 – Hamburg: “ Mitarbeiter finden. Ein Erfahrungsaustausch“

27.04.2020 – Verden: „Mitarbeiter finden. Ein Erfahrungsaustausch“

11.05.2020 – Hamburg: „Fachtechnik: Hygiene“

15.06.2020 – Hamburg: „Betriebswirtschaft: Aus der Praxis“

Firma Natelberg ist regelmäßig bei den Meen von "Chance: Azubi" vertreten.

Ausbildung: 6 x Fakten statt Mythen

Wenn es um die Ausbildung im Handwerk geht, tun sich häufig Vorurteile auf. Da helfen nur Zahlen, Daten und Fakten – und die zeigen Überraschendes! Mit 6 Mythen wollen wir in diesem Beitrag aufräumen.

Über die Ausbildung in den Handwerksberufen gibt es in vielen Haushalten Vorurteile. Das Handwerk versucht mit Informationskampagnen, Messe-Auftritten und Praktikumsangeboten gegenzusteuern. Zahlen, Daten und Fakten können dabei helfen. Im folgenden Beitrag wollen wir anhand der aktuellen „Jahresstatistik 2018 für das niedersächsische Handwerk“ mit sechs gängigen Mythen aufräumen.

Mythos 1: „Ausbildung im Handwerk? Nur für Hauptschüler interessant.“

Stimmt nicht. Zwar hat jeder dritte Azubi im Handwerk einen Hauptschulabschluss, aber den weitaus größeren Anteil – mit 46,5 Prozent – stellen Jugendliche mit Realschulabschluss – also fast die Hälfte. Nicht, das ein falscher Eindruck entsteht: das Handwerk freut sich über jeden Auszubildenden. Übrigens auch über die mit Abitur.

Mythos 2: „Abiturienten machen keine Ausbildung im Handwerk.“

Stimmt auch nicht. Jeder achte Azubi im Handwerk hat die Fach- bzw. Hochschulreife. Der Anteil ist 2018 im Vergleich zu 2017 sogar leicht gestiegen. Und für Studenten, die ihr Studium abbrechen und sich neu orientieren, gibt es Projekte, die den Einstieg in eine betriebliche Ausbildung (auch im Handwerk) erleichtern.

Mythos 3: „Für Mädchen ist die Ausbildung im Handwerk nichts.“

Stimmt so auch nicht. Fast jeder fünfte Azubi (19,2%) im niedersächsichen Handwerk ist weiblich. Das ist sicher noch ausbaufähig – und viele Betriebe werben deshalb mittlerweile mit ihren weiblichen Azubis. Den höchsten Anteil weiblicher Absolventen hatte 2018 die Handwerksgruppe „Gesundheit“ mit 34,8%. Was die Erfolgsaussichten der Frauen im Handwerk angeht, äußert sich der Jahresbericht der niedersächsischen Handwerkskammern klar: „… wenn Frauen sich im Handwerk auch für bisher männerdominierte Ausbildungsberufe entscheiden, sind ihre Prüfungsaussichten ausgesprochen positiv.“ (S. 35, Jahresbericht 2018). Auch legen immer mehr Frauen die Meisterprüfung ab. Während 2017 der Frauenanteil an den abgelegten Meisterprüfungen bei 17,7% lag, ist er 2018 auf 20,2% gestiegen. Übrigens waren es 25 verschiedene Berufsbilder, in denen Frauen erfolgreich die Meisterprüfung abgelegten.

Mythos 4: „Im Handwerk brechen besonders viele Azubis ihre Ausbildung ab.“

Stimmt nicht. Der Anteil der vorzeitig gelösten Ausbildungsverhältnisse ist mit 14,3 % zwar nicht gering, aber im Vergleich mit den Lösungsquoten über alle Ausbildungsberufe, die seit langen Jahren zwischen 23% – 25% liegen (25,7% im Jahr 2017 ; BiBB, Berufsbildungsbericht 2019), schneidet das Handwerk im Vergleich deutlich besser ab. Jeder Abbruch ist einer zuviel – daher ist eine gute Berufsorientierung an den Schulen besonders wichtig.

Mythos 5: „Das Handwerk ist nicht bereit auszubilden.“

Stimmt nicht. Im Jahre 2018 wurden im Schnitt 2,9 Auszubildende pro Betrieb in Niedersachsen ausgebildet. Gemessen an der Zahl der Beschäftigten ergibt sich eine Ausbildungsquote von 8,26% im niedersächsischen Handwerk, das entspricht 44.236 Auszubildenden. Ein Vergleich: über alle Berufe in Deutschland hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in seinem Datenreport eine Ausbildungsquote von lediglich 4,9 % ermittelt.

Mythos 6: „Die meisten Azubis im Handwerk erlernen Bauberufe.“

Nein. Mit einem Anteil von 54% der Auszubildenden hat das Metallhandwerk mit Abstand die Nase vorn. Danach folgt der Bereich Bau mit 14,6% der Ausbildungsverhältnisse.


Bildunterschrift: Viele Handwerksfirmen suchen früh den Kontakt mit Jugendlichen, um über ihre vielfältigen Ausbidungsangebote und den Berufsalltag zu informieren. Die Firma Natelberg Gebäudetechnik aus Rhauderfehn ist auf vielen regionalen Ausbildungsmessen vertreten.

Handwerkskammer ehrt Wenke Börchers als Lehrling des Monats November

Handwerkskammer: Lehrling des Monats

Ein Gespür für Mode und Kosmetik: Wenke Börchers ist Lehrling des Monats November der Handwerkskammer für Ostfriesland.

Ostfriesland. Wenke Börchers hat ihre Berufung gefunden: Im Haareschneiden. Für die angehende Friseurin im dritten Lehrjahr aus Weener war der Berufsstart holprig: „Ich wusste nach der Schule nicht so genau, was ich wollte“, berichtet die 22-Jährige während eines Besuchs der Handwerkskammer für Ostfriesland in ihrem Ausbildungsbetrieb „Art Frisör Heijen“ in Weener. Zunächst wollte sie in die Fußstapfen ihres Vaters treten, der Binnenschiffer ist. An der Hochschule Emden/Leer belegte sie ein Studium im Schiffs- und Reedereimanagement. „Da habe ich mich aber nicht richtig wohl gefühlt“, erzählt sie weiter, froh darüber, sich letztendlich doch ihren kreativen Neigungen entsprechend entschieden zu haben.

Jetzt ist sie aufgrund ihrer Leistungen im Ausbildungsberuf und ihres sozialen Engagements im Tierschutzverein „Streunerkatzen Rheiderland“ von der Handwerkskammer zum Lehrling des Monats November ausgezeichnet worden. „Besser laufen könnte es gar nicht. Nur ‚Einser‘ auf dem Zeugnis und ein zufriedener Ausbilder versprechen doch beste Karriereperspektiven“, gratuliert Dirk Bleeker, stellv. Hauptgeschäftsführer, bei der Urkundenübergabe. Ausbilder Heiner Heijen ist stolz auf seinen Nachwuchs. Wenke bringe alles mit, was eine Friseurin haben muss: „Formgefühl, Disziplin, Technik, ein Gespür für Mode und Menschen und den Willen, auch etwas zu lernen.“ Die junge Frau nimmt neben den Salonschulungen in ihrer Freizeit an Fortbildungen teil und besucht Frisurenshows.

Sie fühlt sich sowohl im Herren- als auch im Damenbereich wohl. Eines ihrer Steckenpferde ist die dekorative Kosmetik. So zählt es zu ihren Highlights, wenn sich im Salon gleich eine ganze Brautgesellschaft für die Festlichkeiten verschönern lässt und das ganze Können vom Make-up bis zur Hochsteckfrisur gefragt ist. „Mir macht es besonders Spaß, die individuelle Schönheit eines jeden Kunden herauszuholen“, erzählt Wenke Börchers, die sich später auch nach der Ausbildung in der Kosmetik weiterbilden möchte.

Normalerweise stellt Heijen in jedem Jahr einen Auszubildenden ein, „doch es wird schwieriger, geeigneten Nachwuchs zu finden“, berichtet der Friseurmeister. Als Obermeister der Friseur-Innung Leer und Creativ Director des Landesinnungsverbandes des niedersächsischen Friseurhandwerks ist es ihm ein Anliegen, die öffentliche Wahrnehmung des Berufes zu stärken. „Das Handwerk ist sehr anspruchsvoll und bietet viele Aufstiegschancen“, betont er. Nicht jeder könne einfach drauf los schneiden. Besonders im Geschäft mit der Schönheit seien die Erwartungen der Kunden hoch: „Diese kann man nur erfüllen, wenn man auch was gelernt hat.“

Heiner Heijen hat das Unternehmen vor elf Jahren von seinem Vater Gerhard übernommen, der es 1966 gründete. Heute beschäftigt er mit seiner Frau Inga als Master Coloristin sechs Mitarbeiter, die den Kunden in allen Fragen rund um Frisur, Farbe, Haarpflege, Haarstylings sowie Make-up beratend zur Seite stehen. Mit seiner Tochter, die derzeit den Meisterlehrgang in Oldenburg absolviert, steht bereits die dritte Generation in den Startlöchern.

Mit der Auszeichnung zum Lehrling des Monats weist die Handwerkskammer auf die Perspektiven und Chancen einer Ausbildung im Handwerk hin. Jeder Betriebsinhaber kann einen Vorschlag einreichen. Bewerbungsunterlagen gibt es unter www.hwk-aurich.de. Ansprechpartner ist Dieter Friedrichs, erreichbar unter Tel. 04941 1797-58 oder E-Mail d.friedrichs@hwk-aurich.de.

QUELLE/FOTO: Handwerkskammer für Ostfriesland

Ausbildung: Handwerk ehrt Toptalente

Ostfriesischer Nachwuchs zeigt im Leistungswettbewerb des Handwerks sein Können. Die Handwerkskammer lud zum Festakt für die Top-Handwerkstalente nach Aurich – darunter auch die besten ihres Faches in Deutschland

Dass sich die Ausbildung in der Region auf höchstem Niveau befindet, haben 21 frisch gebackene Gesellinnen und Gesellen der Handwerksammer für Ostfriesland bewiesen. Sie wurden jetzt von Präsident Albert Lienemann während eines Festaktes anlässlich der Kammersiegerehrung im Energie-, Bildungs- und Erlebnis-Zentrum in Aurich zu den besten Handwerkern ihres Fachs in Ostfriesland gekürt.

Insgesamt wurden vier junge Frauen und 17 Männer zu Kammersiegern ausgezeichnet. Davon haben im Leistungswettbewerb des Handwerks 17 Teilnehmer Platzierungen auf Landesebene errungen. Elf dürfen sich sogar beste Handwerker Niedersachsens nennen. Und drei haben sich im praktischen Wettkampf bis ganz nach oben durchgeschlagen. Sie dürfen sich jetzt Bundessieger/in im Hörakustiker-Handwerk, Brunnenbauer-Handwerk und Mechaniker-Handwerk für Reifen- und Vulkanisationstechnik nennen. Rund 150 Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft sowie die Angehörigen waren zur Feier gekommen, um der Ehrung zu folgen.

„Außergewöhnliche Leistung verdient außergewöhnliche Beachtung und ein Stück Bewunderung“, gratulierte Albert Lienemann den Siegern in seiner Begrüßungsrede. Sie hätten in besonderer Weise Talent, Leidenschaft und Leistungsbereitschaft gezeigt und sich die Anerkennung verdient. „Wer seine Ausbildung so exzellent abgeschlossen hat, der braucht sich um seine berufliche Zukunft keine Sorgen machen“, versprach er den jungen Talenten den sprichwörtlichen „Goldenen Boden“. Das ostfriesische Handwerk, als einer der größten Ausbilder in der Region, habe längst erkannt: „Ausbildung ist der Königsweg in der Nachwuchsförderung und der Fachkräftesicherung.“

Das Handwerk biete ein hochwertiges Ausbildungsniveau, welches die Voraussetzung für ein Leben in Eigenverantwortung und Unabhängigkeit sei. „Nicht immer ist ein Studium der beste Karriereweg. Studien haben gezeigt: Die Einkommen von Handwerksmeistern liegen im Verlauf eines Berufslebens gleichauf mit denen von Bachelor-Absolventen“, erklärte Lienemann. Gleichzeitig bedankte er sich bei den vielen Ausbildern in den Handwerksbetrieben, Berufsbildenden Schulen sowie im Bildungszentrum der Handwerkskammer. „Ohne Ihr Engagement und Ihre Unterstützung wäre nicht nur unsere Jugend perspektivlos, unsere Gesellschaft wäre buchstäblich ärmer.“

Dem Dank schloss sich auch Anja Poppen in ihrer Rede an. Die Studiendirektorin der Berufsbildenden Schulen II in Aurich überbrachte im Namen aller Berufsschulen Glückwünsche. Die Kammersieger hätten einen wichtigen Meilenstein in ihrem Werdegang erreicht. Gleichzeitig ermunterte sie die Absolventen, nicht auf dem Erlernten stehen zu bleiben: „Wagen Sie etwas und bringen Sie sich ein – nicht nur in ihrem Beruf, sondern auch in der Gesellschaft.“ Mit der gezeigten Kreativität, Flexibilität und Leistungsbereitschaft stünden den Berufseinsteigern alle Türen offen.

Im Anschluss erhielten die Sieger ihre Urkunden mit Geldpräsenten von der Raiffeisen-Volksbank eG überreicht. Am praktischen Leistungswettbewerb des Handwerks nehmen Gesellinnen und Gesellen teil, die als Beste die Frühjahrs- oder Sommerprüfung 2019 bestanden haben und nicht älter als 27 Jahre sind.

Quelle: Handwerkskammer für Ostfriesland

21 Gesellen wurden als Beste ihres Fachs von der Handwerkskammer für Ostfriesland geehrt:

1. Bundessieger/innen 2019

Brunnenbauer Oliver Behrends, Berumbur (Thade Gerdes GmbH, Norden); Hörakustikerin Janna Ulbrich, Leer (Fielmann AG & Co. oHG, Leer); Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik Arne Lüpke, Großheide (Reifencenter Hofdmann GmbH, Wittmund).

2. Bundessieger 2019

Elektroniker für Maschinen- und Antriebstechnik Lukas Ahaus, Filsum (Heiko Harms, Nadine Goßling Harms, Leer); Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik Urs Riedel, Großheide (Frank Kleen, Dornum).

3. Bundessieger 2019

Tischler Lukas Cramer, Südbrookmerland (Daniel Haßheider, Jens Ammermann, Emden)

1. Landessieger/innen 2019

Brauer und Mälzer Sönke Namuth, Norderney (Tobias Pape, Norderney); Dachdecker Michael Ihben, Upgant-Schott (Wiggers und Teubner GmbH, Aurich); Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Schwerpunkt Fleischerei Merle von Rötel, Weener (Fleischermeister Markus Leggedör, Weener); Kraftfahrzeugmechatroniker André Lamberti, Großheide (B & K Autohaus Norden GmbH, Norden); Maler und Lackierer Kevin Braun, Borkum (Maler- und Lackierermeister Michael Teerling, Borkum).

2. Landessieger/innen 2019

Elektroniker, Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik Lukas Rau, Borkum (Nordseeheilbad Borkum GmbH, Borkum); Feinwerkmechaniker, Schwerpunkt Zerspanungstechnik Hilko Peters, Osteel (cw Tec Gesellschaft für Werkzeug- und Maschinenbau mbH, Hage); Friseurin Laura Hiltmann, Emden (Inka Nee, Daniela Hiltmann-Ehrlich, Emden); Maurer Wilke Klaaßen, Großheide (Bauunternehmen Ernst Jakobs GmbH, Leezdorf). 

3. Landessieger 2019

Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Markus Basse, Aurich (GETEK Handwerk GmbH, Südbrookmerland); Land- und Baumaschinenmechatroniker Malte Hullen, Zetel (Heinz Steenblock Landtechnik e.K., Uplengen)

Kammersieger/innen 2019

Fahrzeuglackierer René Körte, Leer (HIRO Automarkt GmbH, Aurich); Feinwerkmechaniker Daniel Heiken, Ihlow (Mechanik Anlagenbau GmbH, Aurich); Fleischer Hilko Giesenberg, Emden (Fleischerei Harry Giesenberg, Emden); Kauffrau für Büromanagement Annika Ennen, Aurich (Handwerkskammer für Ostfriesland, Aurich).

QUELLE: Handwerkskammer für Ostfriesland

Talkshow des Vereins Chance: Azubi im Herbst 2018 in der Friesenschule Leer

Ausbildung: Talkshow in Leer

Auch das Handwerk warb bei Eltern von Haupt- und Realschülern für die Ausbildung. Die Talkshow am 21.11.19 von 17-19 Uhr in der Friesenschule Leer wurde vom Verein Chance: Azubi e.V. organisiert.

Am Donnerstag, den 21.11.2019 fand in der Europaschule Friesenschule Leer von 17.00 bis 19.00 Uhr mit „Chance: Azubi talk“ eine Infoveranstaltung für Eltern von Haupt- und Realschülern statt. Hierzu luden die Veranstalter Chance: Azubi e. V. und die Europaschule Friesenschule Leer herzlich interessierte Eltern aus dem Raum Leer ein. Ziel der Veranstaltung: die beruflichen Perspektiven mit einem Haupt- und Realschulabschluss aufzuzeigen.

In Form einer moderierten Talkshow gingen Personalverantwortliche aus verschiedenen Branchen (Handel, IT, Industrie, Handwerk) auf die Ausbildungschancen direkt nach der Haupt- bzw. Realschule ein. Moderiert wurde die Talkrunde von Ina Bühren von der Hochschule Emden/Leer. Ihre Gesprächs- und Diskussionspartner waren Thomas Röskens (Friseur Röskens, Bunde), Dagmar Heuermann (Dachdecker H.D. Heuermann, Hesel), Christian Koptein (HR4You, Timmel), Ingo Schmidt (M. Neemann OHG, Leer) und Mathias Hamel von der J. Bünting Beteiligungs AG aus Leer.

Der gemeinnützige Verein „Chance: Azubi“ besteht bereits seit 2011, die Initiative sogar schon seit 2004. Seitdem setzt sich der Verein für die Förderung der beruflichen Orientierung und Bildung im Nordwesten ein. Dieses Ziel findet viel Anklang: Über 300 Ausbildungsangebote, hinter denen sich ein Mehrfaches an freien Ausbildungsplätzen verbirgt, werden von inzwischen mehr als 300 mitwirkenden Unternehmen präsentiert. Neben Eltern-Infoveranstaltungen organisiert der Verein unter anderem Ausbildungsmessen an 12 Messe-Standorten in Weser-Ems, die jährlich von mehreren tausend Besuchern besucht werden. Das Handwerk nutzt die Aktionen des Vereins regelmäßig, um auf die sehr guten Berufsperspektiven in den verschiedenen Gewerken hinzuweisen.

Der Verein Chance: Azubi betreibt ein Webportal zur Azubi-Suche

Azubi-Suche: Verein bietet Online-Kampagnen an

Auch in diesem Jahr wird der Verein Chance: Azubi seine Social-Media-Kampagne „Adventskalender“ anbieten. Betriebe können Online-Werbe-Aktionen buchen, um Azubis bei Facebook, Instagram und Twitter zu finden.

Der Verein wird dazu im Dezember täglich auf seinen Social-Media-Kanälen ein Türchen öffnen und einen Betrieb und dessen Ausbildungsangebot vorstellen.

Der Facebook-Account des Verein werde von Tag zu Tag beliebter, inzwischen folgten rund 4000 Follower dem Auftritt, heisst es in einer Mitteilung. Auch der Instagram Kanal entwickelt sich nach Angaben des Vereins sehr gut, die Zahl der Abonnenten stieg auf mittlerweile 1500 an.

Der gemeinnützige Verein Chance: Azubi bietet im Nordwesten regelmäßige Aktionen und Messen zur Berufsorientierung an. Mehr als 300 Unternehmen, darunter auch Innungen und Handwerksbetriebe, sind Mitglied beim größten privaten Netzwerk zur Berufsorientierung.

Die Infos von Chance: Azubi zur Aktion „Adventskalender“ finden Sie hier.

Radio: Dachdecker berichten

Ostfriesland. Schon mal was von vorgehängten Fassaden oder nicht drückendem Wasser gehört? Das hat mit dekorativer, wärmedämmender Wandbekleidung und Bauwerksabdichtung zu tun. Und mit den vielseitigen Aufgaben des Dachdeckers. Er führt an der frischen Luft eine Vielzahl von Arbeiten am Haus aus. Welche das sind und wie eine Ausbildung zum Dachdecker abläuft, verraten Experten in der nächsten Radio Ostfriesland-Sendung „Hoch hinaus – vom Fundament bis zum Dach“. Zu Gast bei Moderator Thomas Trauernicht sind Siegfried Schatke, freier Mitarbeiter vom Nachwuchsförderkreis der Dachkdecker-Innung für Ostfriesland, Janek Schult, Auszubildender im dritten Lehrjahr der Schult & Berends Bedachungs GmbH in Bunde und Gero Coring, stellv. Schulleiter der Berufsbildenden Schulen II in Emden.

Die Sendung wird in der Reihe „Das Handwerk informiert!“ am Sonntag, 6. Oktober, ab 12 Uhr auf Radio Ostfriesland ausgestrahlt und wird in Kooperation mit der Handwerkskammer für Ostfriesland schwerpunktmäßig für Endverbraucher produziert.

Livestream www.radio-ostfriesland.de

Ausbildung 2020: jetzt freie Stellen melden!

Sie suchen noch Auszubildende? Dann jetzt freie Stellen melden! Wir helfen gerne bei der Besetzung.

Nutzen Sie einfach folgenden Link und tragen Sie Ihre freien Stellen bequem online ein. Wir werden Sie dann über unseren weiteren Netzwerkpartner wie z.B. „Chance: Azubi“ , die Berufsfachschulen und die Arbeitsagentur bei der Suche nach erfolgreichen Nachwuchskräften gerne unterstützen.

Regelmäßig erhalten wir Anrufe von Ausbildungssuchenden oder Eltern, die ihre Kinder bei der Ausbildungssuche unterstützen. Gerne leiten wir diese Anfragen auch an Sie weiter.

Tragen Sie hier einfach und bequem Ihre freien Ausbildungsplätze ein.

Raumausstatter: Hurra – der Meister kommt!

Die Bundesregierung will in einem Dutzend Handwerksberufen die Meisterpflicht wiedereinführen. Dies teilten Unions-Fraktionsvize Carsten Linnemann und SPD-Fraktionsvize Sören Bartol am 09.09.19 in Berlin nach einem Treffen mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mit. Es geht um zwölf Gewerke, darunter Fliesenleger, Platten- und Mosaikleger, Parkettleger, Rollladen- und Sonnenschutztechniker, Schilder- und Lichtreklamehersteller, Orgelbauer – und Raumausstatter!

Der Meisterbrief im Raumausstatterhandwerk ist die beste Garantie für Qualitätsarbeit, Verbraucher- und Gesundheitsschutz, Leistungsfähigkeit, Innovationskraft und eine hochwertige berufliche Aus- und Weiterbildung. Mit dieser Kernaussage beginnt die Stellungnahme des Zentralverbandes Raum und Ausstattung zur Wiedereinführung der Meisterpflicht. Das ist auch die Meinung der Raumausstatter- und Sattler-Innung für Ostfriesland.

Die Raumausstatter- und Sattler-Innung für Ostfriesland freut sich über die Wiedereinführung der Meisterpflicht!

Die Gründe liegen auf der Hand. Wie negativ sich der Wegfall der Meisterpflicht auf die Berufausbildung ausgewirkt hat, ist eindeutig meßbar. Mit dem Wegfall der Meisterpflicht durch die Novelle der Handwerksordnung von 2004 hat sich zwar die Anzahl der Raumausstatterbetriebe stark erhöht – in Ostfriesland von 41 Betrieben im Jahre 2003 auf 236 Betriebe im Jahre 2019, gleichzeitig stagniert aber die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse seit 2003 bei einem Jahresdurchschnitt von 10 Auszubildenden. Auch auf Bundesebene ist der Effekt deutlich meßbar. Während 2003 bundesweit 8.743 Betriebe eingetragen waren, sind es 2017 insgesamt 28.672 Betriebe. Die Ausbildungszahlen sind hingegen regelrecht eingebrochen von 3.396 Auszubildenden (2003) auf 1.806 Auszubildende (2017).

Die Ausbildungsbereitschaft der neu hinzugekommenen Unternehmen (meist keine Meisterbetriebe!) ist demnach praktisch nicht vorhanden.

Grund war häufig die geringe Betriebsgröße – nicht selten sind es Solo-Selbstständige, die aufgrund der fehlenden Meisterpflicht einen Raumausstattungsbetrieb führen konnten und selbst nicht in die kostenintensive Ausbildung des Fachkräftenachwuches investieren wollten.

Verbraucherschutz ernstnehmen

Und auch im Sinne eines funktionierenden Verbraucherschutzes ist die Wiedereinführung der Meisterpflicht wichtiger, als mancher Laie vielleicht vermuten mag. So kann es bspw. durch den unsachgemäßen Einbau von Sonnenschutz-Einrichtungen, Markisen, Wand-, Decken- und Bodenflächen oder Raumdekorationen durchaus zu ernsten Gefährdungen kommen. Vorschriften zur Kindersicherheit bei Schnüren sind ebenso zu beachten wie Brandschutzauflagen (z. B. bei Arbeiten in Kindergärten und anderen öffentlichen Räumen). Fehlendes Wissen im Umgang mit Kleb-, Farb- oder sonstigen Gefahrstoffen führt zu erheblichen gesundheitlichen Risiken für Mitarbeiter und Verbraucher. Das Erkennen von gefährlichen Stoffen (z.B. Asbest) gehört ebenso zwingend zum Fachwissen eines ausgebildeten Raumausstatters und ist unabdingbar, um Gefahren für Mitarbeiter und Kunden zu vermeiden. Die sogenannte Gefahrgeneigtheit – ein wichtiger Grund für die Meister- und Zulassungspflicht – ist daher auch bei diesem Gewerk eindeutig vorhanden.

In Zukunft kann sich nicht mehr jedermann ohne Nachweis einer entsprechenden Qualifikation als Raumausstatter selbstständig machen.

Im Sinne eines konsequenten Verbraucherschutzes, einer verantwortungsvollen Aus- und Weiterbildung und eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums im Handwerk forderte auch die Raumausstatter- und Sattler-Innung für Ostfriesland gemeinsam mit den Landes- und Bundesverbänden das „Ja zum Meister“ und damit die Rückführung in die Anlage A der Handwerksordnung. Dank der Unterstützung vieler Verbände, Unternehmen und zahlreicher Politiker aus der Region kehrt die Meisterpflicht nun zurück.