Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kam zum traditionellen Spitzengespräch der deutschen Wirtschaft im Rahmen der internationalen Handwerksmesse.
Hans-Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) forderte eine schnellere Verabschiedung des Fachkräftezuwanderungsgesetzes. Allein im Handwerk werden rund 250 000 Fachkräfte fehlen.
Merkel reagiert prompt: „Ich möchte mich ausdrücklich bedanken für ihre positive und konstruktive Haltung gegenüber den Menschen, die zu uns kommen als Flüchtlinge.“ Die „große Bewährungsprobe“ stehe aber noch bevor, „weil ja gerade im letzten Jahr viele gekommen sind“. Die Kanzlerin nimmt das Vertrauen aus der Wirtschaft in ihre Politik gerne an – und sagt der Wirtschaft sogleich Erleichterungen bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt zu.
Merkel will Bürokratie abbauen, Einarbeitungsmöglichkeiten schaffen und Praktika für Flüchtlinge verlängern. „Ich verspreche ihnen, dass wir über die Bundesagentur für Arbeit sehr eng zusammenarbeiten“, sagt die Kanzlerin. Ein Versprechen, das die Spitzenvertreter der Wirtschaft gerne gehört haben.
Die Bilanz von einem Jahr GroKo fällt aus Sicht der Wirtschaftsverbände jedoch ernüchternd aus. Die Große Koalition würde zu wenig wirtschaftspolitische Akzente setzen, kritisiert Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer. Er vermisst vor allem Schritte zum Abbau der Bürokratie. Viele der neuen Gesetze hätte den Betrieben das Leben schwerer gemacht. Frau Merkel betonte, dass wir uns in einem sehr schnellen Wandel befinden und dass seitens der Regierung bereits einiges auf den Weg gebracht wurde. Aber sie sieht auch, dass das Tempo schneller werden muss.
Quelle: www.br.de / www.deutsche-handwerks.zeitung.de Foto: www.ihm.de