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Mexikanische Mechatroniker von Job in Ostfriesland begeistert

Mexikanische Mechatroniker von Job in Ostfriesland begeistert

Zwei Innungsbetriebe begegnen dem Fachkräftemangel mit der Einstellung von vier Mechatronikern aus Mexiko. Trotz anfänglicher Sprachbarrieren und Kulturschock sind Arbeitgeber und Fachkräfte begeistert vom Projekt – nur das norddeutsche Wetter trübt die Stimmung. Die Vermittlung erfolgte durch die Wachstumsregion Ems-Achse.


Erfolgreiche Vermittlung durch die Ems-Achse

Dank der Initiative der Wachstumsregion Ems-Achse und der Kreishandwerkerschaft LeerWittmund arbeiten seit Juni 2025 vier junge mexikanische Mechatroniker in Ostfriesland. Hugo Ramirez (21) und Israel Morales (21) sind bei der EBE Eschen Bauelemente GmbH & Co. KG in Wiesmoor beschäftigt, während Edgar Lopez Duran (21) und Ricardo Timinez (22) beim Wintergartenzentrum Meyer Elementebau GmbH in Westoverledingen tätig sind.

Projektmanagerin Stephanie Leigers von der Ems-Achse, die lange in Mexiko lebte, nutzte ihre Kontakte, um die Vermittlung zu organisieren, inklusive einer Reise deutscher Unternehmer nach Mexiko. Die jungen Männer brachten bereits eine zweieinhalbjährige Mechatroniker-Ausbildung und ein Jahr Deutschunterricht mit.


Rundum-Sorglos-Paket und Integration

Die Innungsbetriebe übernahmen die Kosten für Sprachausbildung und Flüge. Sie mieteten und möblierten für ihre neuen Mitarbeiter in Firmennähe komfortable Wohnungen, die sogar mit Willkommenspaketen ausgestattet waren. In Wiesmoor achteten die Unternehmer bei der Einrichtung auf mexikanische Farben.

Die Integration verläuft schnell und positiv. Kollegen helfen bei Einkäufen und Freizeitaktivitäten. Die vier Mechatroniker pendeln wöchentlich zwischen ihren Wohnorten in Wiesmoor und Westoverledingen und besuchen mittwochs gemeinsam die Berufsbildenden Schulen in Leer für weiteren Deutsch- und Fachkundeunterricht.


Hoch motiviert und fleißig

Die Unternehmen ziehen eine durchweg positive Bilanz: Die jungen Fachkräfte sind hoch motiviert, flexibel und selbstständig. Ausbildungsleiter Lukas Schlünder lobt, dass Hugo und Israel sofort sehen, wo sie mit anpacken können, und bereit sind, länger zu arbeiten. Auch das Ehepaar Meyer aus Westoverledingen ist begeistert von der Arbeitsmoral und dem guten Verhältnis zu den Kollegen.

Die Mechatroniker sind ebenfalls sehr zufrieden: “Wohnung und Arbeit sind perfekt”, sagt Israel, und Edgar bestätigt, dass die Arbeit Spaß macht.


Wetter und Sehnsucht als einzige Wermutstropfen

Der einzige Wermutstropfen für die Mexikaner ist das norddeutsche Klima. Sie sind sich einig: “Das Wetter ist nicht so gut” – es ist oft kalt und regnet viel. Zudem vermissen sie die mexikanische Küche mit ihren scharfen Gewürzen. Dafür haben sie Döner mit viel Tsatsiki als neues Lieblingsgericht entdeckt.

Trotz der Sehnsucht nach der 10.000 Kilometer entfernten Heimat, mit der sie regelmäßig telefonieren, steht für Ricardo fest: “Deutschland war für mich der richtige Schritt.” Alle vier planen im Sommer eine Reise nach Hause.


Hoffnung auf schnelle Anerkennung

Die Arbeitgeber hoffen nun auf eine zügige Anerkennung der in Mexiko erworbenen Berufsabschlüsse, damit die Fachkräfte als Gesellen eingestuft und entsprechend bezahlt werden können. Dies würde den von Unternehmer Eschen freiwillig geleisteten Gehaltszuschuss ablösen.

Bilder: Wachstumsregion Ems-Achse